Welfen: Unterschied zwischen den Versionen
Cord (Diskussion | Beiträge) Die Seite wurde neu angelegt: „== Welfen == Die Welfen, ein ursprünglich fränkisches Adelsgeschlecht stellten ab 1070 (mit Unterbrechungen) bis 1180 die Herzöge von Bayern, von 1137 bis 1180 die Herzöge von Sachsen und ab 1235 die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. 1692 stieg die im Teilfürstentum Calenberg-Göttingen regierende Linie zu Kurfürsten von Hannover auf; sie erbte 1714 vom Haus Stuart den Thron des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland, den sie bis…“ |
Dirk (Diskussion | Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Die Welfen, ein ursprünglich fränkisches Adelsgeschlecht stellten ab 1070 (mit Unterbrechungen) bis 1180 die Herzöge von Bayern, von 1137 bis 1180 die Herzöge von Sachsen und ab 1235 die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. 1692 stieg die im Teilfürstentum Calenberg-Göttingen regierende Linie zu Kurfürsten von Hannover auf; sie erbte 1714 vom Haus Stuart den Thron des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland, den sie bis 1901 als Haus Hannover besetzte. Das Kurfürstentum Hannover wurde auf dem Wiener Kongress 1814 zum '''[[Hannover, Königreich|Königreich Hannover]]''' erhoben; die britischen Monarchen regierten es bis 1837 in Personalunion, danach - bis zur Annexion durch Preußen 1866 - ein nach Deutschland zurückgekehrter Zweig des englischen Königshauses. Eine ältere Linie regierte im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel, das 1814 zum Herzogtum Braunschweig wurde; nach dem Aussterben dieser Linie 1884 fiel der Braunschweiger Thron an die seit 1866 im österreichischen Exil lebende hannoversche Linie, die ihn aber erst 1913 einnehmen konnte, bis zur Novemberrevolution 1918. Die Welfen hatten somit ihren Machtzenit zum einen im Heiligen Römischen Reich im 12. Jahrhundert als Gegenpart zu den Staufern, zum anderen im 18. und 19. Jahrhundert als Könige von Großbritannien, Irland und Hannover. | Die Welfen, ein ursprünglich fränkisches Adelsgeschlecht stellten ab 1070 (mit Unterbrechungen) bis 1180 die Herzöge von Bayern, von 1137 bis 1180 die Herzöge von Sachsen und ab 1235 die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. 1692 stieg die im Teilfürstentum Calenberg-Göttingen regierende Linie zu Kurfürsten von Hannover auf; sie erbte 1714 vom Haus Stuart den Thron des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland, den sie bis 1901 als Haus Hannover besetzte. Das Kurfürstentum Hannover wurde auf dem Wiener Kongress 1814 zum '''[[Hannover, Königreich|Königreich Hannover]]''' erhoben; die britischen Monarchen regierten es bis 1837 in Personalunion, danach - bis zur Annexion durch Preußen 1866 - ein nach Deutschland zurückgekehrter Zweig des englischen Königshauses. Eine ältere Linie regierte im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel, das 1814 zum Herzogtum Braunschweig wurde; nach dem Aussterben dieser Linie 1884 fiel der Braunschweiger Thron an die seit 1866 im österreichischen Exil lebende hannoversche Linie, die ihn aber erst 1913 einnehmen konnte, bis zur Novemberrevolution 1918. Die Welfen hatten somit ihren Machtzenit zum einen im Heiligen Römischen Reich im 12. Jahrhundert als Gegenpart zu den Staufern, zum anderen im 18. und 19. Jahrhundert als Könige von Großbritannien, Irland und Hannover. | ||
== Bibliographie == | |||
* Pischke, Gudrun, Die Landesteilung der Welfen im Mittelalter, Hildesheim 1987 | * Pischke, Gudrun, Die Landesteilung der Welfen im Mittelalter, Hildesheim 1987 | ||
Zeile 10: | Zeile 9: | ||
siehe auch: | |||
* [[Braunschweig-Lüneburg]] | |||
[[Kategorie:Verschiedene Themenwelten entdecken]] | |||
[[Kategorie:Burgen, Schlösser, Rittergüter und Domänen]] |
Aktuelle Version vom 4. September 2024, 16:44 Uhr
Die Welfen, ein ursprünglich fränkisches Adelsgeschlecht stellten ab 1070 (mit Unterbrechungen) bis 1180 die Herzöge von Bayern, von 1137 bis 1180 die Herzöge von Sachsen und ab 1235 die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. 1692 stieg die im Teilfürstentum Calenberg-Göttingen regierende Linie zu Kurfürsten von Hannover auf; sie erbte 1714 vom Haus Stuart den Thron des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland, den sie bis 1901 als Haus Hannover besetzte. Das Kurfürstentum Hannover wurde auf dem Wiener Kongress 1814 zum Königreich Hannover erhoben; die britischen Monarchen regierten es bis 1837 in Personalunion, danach - bis zur Annexion durch Preußen 1866 - ein nach Deutschland zurückgekehrter Zweig des englischen Königshauses. Eine ältere Linie regierte im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel, das 1814 zum Herzogtum Braunschweig wurde; nach dem Aussterben dieser Linie 1884 fiel der Braunschweiger Thron an die seit 1866 im österreichischen Exil lebende hannoversche Linie, die ihn aber erst 1913 einnehmen konnte, bis zur Novemberrevolution 1918. Die Welfen hatten somit ihren Machtzenit zum einen im Heiligen Römischen Reich im 12. Jahrhundert als Gegenpart zu den Staufern, zum anderen im 18. und 19. Jahrhundert als Könige von Großbritannien, Irland und Hannover.
Bibliographie
- Pischke, Gudrun, Die Landesteilung der Welfen im Mittelalter, Hildesheim 1987
- Tinnappel-Becker, Margarethe, Zwölf kleine Welpen wurden Stammväter von Fürstenhäusern, in: DWZ v. 14.12.2002
- Voß, Wilfried, 1000 Jahre Ohr – Eine Dorfchronik, Hameln 2004, S. 319
siehe auch: