Ohsen, Burg

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Ohsen, Burg

Burg Ohsen auf einem Stich von Merian

Nach der Überlieferung soll bereits etwa 780 n. Chr. auf dem Werder bei Ohsen ein befestigter fränkischer Hof errichtet worden sein. Als Gründer wird Karl d. Große genannt, auf dessen Veranlassung etwa zur gleichen Zeit auch die Kirche in Ohsen errichtet worden sein soll.

Die ältesten Teile der heutigen Burg Ohsen stammen aus der Zeit um 1200. In dieser Zeit wurde vermutlich die Burg von den Eversteinern, die schon 1197 nachweislich Höfe in Hastenbeck und Nordohsen besaßen, erbaut. Ein noch bestehender Teil dieser Burg ist der vor 1250 gebaute kleine Torturm. Andere Gebäude sind inzwischen wohl auf den Grundmauern der früheren Anlage aufgebaut. Die Burg bestand aus der Hauptburg mit dem Wittekindturm und der tiefergelegenen Vorburg, zu der der kleine Torturm gehörte.

Die Burg Ohsen - das spätere Amtshaus - wird als "castrum Osen" vermutlich zum ersten Male urkundlich 1259 in einem Vertrag des Grafen v. Everstein mit dem Erzbischof von Köln erwähnt.

Der kleine Turm erhielt möglicherweise 1583 seinen Namen. Mehrere, der Zauberei -dem schwarzen Laster- angeklagte Frauen waren dort eingesperrt. In diesem Zusammenhang brachte man wohl die Inschrift "Verabscheue das schwarze Laster" auf einer Tafel an der Bohlentür an. Während des 16. bis 18. Jhdt. diente der Turm als Gefängnis.

Die heutige äußere Form des Wohnhauses wurde möglicherweise vor 1658-67 geschaffen.

Vor 1700 oder früher war der Boden der Vorburg erhöht worden, die ursprünlich etwa 2,50 mtr tiefer lag als die Hauptburg. Dieses ist sehr deutlich an dem kleinen Turm zu sehen, von dessen Tordurchfahrt über der Erde nur noch der 1,35 m hohe Spitzbogen zu erkennen ist. Ein neben dem kleinen Turm stehendes Wirtschaftsgebäude mit der Jahreszahl 1704 beweist, dass die Aufschüttung in dem vorher genannten Zeitraum beendet gewesen sein muss.

Die Wirtschaftsgebäude von der Vorburg wurden auf die östliche Seite der Straße von Hagenohsen nach Hameln -auf die, der Hauptburg gegenüberliegende Seite- gelegt. Alle zum Wirtschaftsbetrieb gehörigen Gebäude wurden neu errichtet. Zu diesem Wirtschaftshof gehörten z.B. ein Verwalterhaus (erbaut 1735), ein Ackervogtwohnhaus (erbaut 1741) sowie Scheune, Schweinestall und Wohnungen für Bedienstete.

Der letzte Amtmann auf Burg Ohsen war Eberhard v. Graevemeyer für die Jahre 1788 - 1803. In der Folge der Kriege Napoleons wurden Haus und Amt Ohsen dem Königreich Westphalen unter französischer Herrschaft von 1810 - 13 eingegliedert.

Nach der Erhebung Hannovers zum Königreich 1814 und im Zuge der Neuordnung der Verwaltung 1815 wurden Amtsverwaltung und Landwirtschaft getrennt. Burg und Wirtschaftshof wurden fortan als Domäne über je 18 Jahre verpachtet.


Bibliographie:

  • Berner, Hans, Das Amt Ohsen, Göttingen 1954
  • Feige, Oppermann, Lübbers, Heimatchronik der Stadt Hameln und des Landkreises Hameln-Pyrmont, Köln 1961, S. 113, 161 f., 169, 170, 172, 175 ff., 181
  • Schlutter, Schriftenreihe des Historischen Archives der Gemeinde Emmerthal, Band 1, Geschichte des Amtes Grohnde-Ohsen, Emmerthal 2010
  • http://www.burgenwelt.de/ohsen/index.htm
  • http://www.burgruine-homburg.de/Grafschaft/Ohsen/body_ohsen.html
  • http://www.urlaub-im-web.de/wittekindsturm-burg-ohsen.html


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