Weserquerungen: Unterschied zwischen den Versionen
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Gemeinde Emmerthal (Hg.), Bearbeiter Cord Hölscher, Weserübergänge in der Gemeinde Emmerthal / Wüstungen, Schriftenreihe des hist. Archivs, Band 2, Emmerthal 2010 | Gemeinde Emmerthal (Hg.), Bearbeiter Cord Hölscher, Weserübergänge in der Gemeinde Emmerthal / Wüstungen, Schriftenreihe des hist. Archivs, Band 2, Emmerthal 2010 | ||
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Version vom 5. Mai 2024, 10:29 Uhr
Die in Urzeiten naturgegebene einzige Form, einen Fluß zu überqueren, war die, eine seichte, bei normalem Wasserstand gangbare Stelle durch das Flußbett zu finden. Diese "Furten" genannten Stellen mußten zu dem auch einen festen Untergrund aufweisen, damit Mensch und Vieh bzw. später beladene Wagen nicht etwa im weichen z.B. sandigen Grund versanken.
Eine solche Verbindung zwischen beiden Weserufern bildete bereits in der Vorzeit durch felsigen Grund die Weserfurt bei Latferde. Die als Verkehrsverbindung für wandernde Völkergruppen, Handels- und Heereszüge unendlich wichtige Furt gab dem Ort ursprünglich den Namen "Lofurdi", d.h. Furt am Lo, am heiligen Wald. Dieses wurde bereits 822 im Güterverzeichnis des Klosters Corvey dokumentiert .

Die Furt verband die wichtigsten Straßen vom rechten Weserufer von Latferde über Börry, Eschershausen nach Goslar-Halberstadt, bzw. über den Latferder Berg, Voremberg, Coppenbrügge zur Hauptstraße Minden-Hildesheim mit der Straße vom linken Weserufer über Grohnde, Welsede, Schieder, Horn nach Paderborn . Diese Weserfurt hat sicherlich auch eine große Bedeutung gehabt bei den Feldzügen der Römer gegen die Germanen. Zu Beginn unserer Zeitrechnung - 9 n. Chr. unter Varus, 14/15 und 16 n. Chr. unter Germanicus - zogen sie gegen die Cherusker, die dieses Gebiet bewohnten, an die Weser.
Der lange vorherrschende Meinung der günstigen Lage und der entsprechenden überregionale Bedeutung der Latferder Furt mag die heutige Forschung nicht unedingt immer folgen, jedoch kann man an den lange als gefährliche Schiffahrtshindernisse geltenden "Latferder Klippen", die in Jahren 1893/96 teilweise beseitigt wurden, erkennen dass die Weser hier unzweifelhaft sehr flach war. Eine weitere, wenn auch nicht so bedeutende, Furt bestand zwischen Hagen- und Kirchohsen zu der Zeit als die Weser sich hier noch in vier bis fünf Arme teilte und die Burg Ohsen auf einem Werder (einer Weserinsel) stand.
Im Winter war es natüprlich auch häufiger möglich die zugefrorene Weser auf dem Eis zu überqueren
Die nächste Weserquerung bildete die Weserbrücke in Grohnde die 1443 erbaut und in den Wirren des 30jährigen Krieges zwischen 1625 und 1633 zerstört wurde.
Ab diesem Jahr wurde eine Fährverbindung in Grohnde eingerichtet. Hier sowie in Hajen, Hagen-/Kirchohsen und Ohr erschall fortan der Ruf "Fährmann hol über". Die Betriebs- und Bauweisen der Fähren änderten sich im Laufe der Jahrhundert. Bis heute üblich sind die Gierseilfähren.
1872 wurde die Eisenbahnlinie Hannover-Altenbeken eingeweiht die die Gemeindegebiet durchschneidet und zwischen Hagen- und Kirchohsen auf einem Brückenbauwerk die Weser überquert.
Und endlich, mehr als 250 Jahre nach der Zerstörung der Brücke Grohne, wurde auf dem heutigen Gemeindegebiet 1898/99 wieder eine Straßenbrücke errichtet, die Valentini-Brücke.
Bibliographie:
Gemeinde Emmerthal (Hg.), Bearbeiter Cord Hölscher, Weserübergänge in der Gemeinde Emmerthal / Wüstungen, Schriftenreihe des hist. Archivs, Band 2, Emmerthal 2010