Amt Ohsen

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Amt Ohsen

Das Amt Ohsen umfasste um 1800 als geschlossenes Gebiet rechts und links der Weser die Dörfer Emmern, Hagenohsen, Kirchohsen, Tündern und Völkerhausen. Es wurde 1823 mit dem Amt Grohnde zum Amt Grohnde - Ohsen vereinigt.

Dieses wiederum 1859 mit dem Amt Hameln. Mit der Schaffung des Landkreises Hameln-Pyrmont 1885 endet die Geschichte der Ämter.

Ohsen, Vogtei des A. Grohnde=Ohsen, vorhin ein eigenes A.; s. Annal. VI. 544. — Kirch-Ohsen, Pfd. der Inspektion Groß - Berkel, 2/3 St. ndwstl. von Grohnde, 78 H. 523 E. auf einer Weser-Insel, in einer fruchtbaren und sehr schönen Gegend; zum Orte gehört eine Försterei der Inspektion Aerzen und die jetzt verpachtete Domaine. ¾ St. östlich vom Pfd. liegt Hagen-Ohsen, 31 H. 316 E.; zur Pf. gehört noch das Filial Lüntorf und das D. Emmenden[1].

Sonne, H.D.A., Beschreibung des Königreiches Hannover, Fünftes Buch – Topographie des Königreichs Hannover, München 1834, S. 648

Das Amt Ohsen, welches anderthalb Meile lang und eine Meile breit ist, und an der Weser liegt, welche hier die Emmer aufnimmt. Der Boden ist fruchtbar und trägt alle Arten des Getraides und der Hulsenfrüchte Buchweizen ausgenommen. Die Einwohner ernähren sich theils und vornehmlich vom Ackerbau und Viehzucht, theils von der Garnspinnerey und Leinweberey. Das Amt hat vor Alters den Grafen von Eberstein gehöret. Graf Abrecht verpfändete das Schloß Ohsen im 12ten Jahrhundert an die Grafen von Spiegelberg, denen es die Herzöge Wilhelm und Otto zu Braunschweig und Lüneburg 1422 genommen haben sollen. Nachmals ist es eine Zeitlang an die von Münchhausen, und an andere, versetzt gewesen. Die in alten Urkunden oft vorkommenden von Ohsen sind anfänglich Burgmänner des Schlosses Ohsen, sowie unter den Grafen von Eberstein, als von Spiegelberg, gewesen. Das Amthaus, oder das ehemalige Schloß Osen, liegt auf einer Insel in der Weser, und gegen demselben über ist das Pfarrdorf gleiches Namens, bey welchen eine Fähre über die Weser geht. Außer demselben gehören noch 4 Dörfer zu diesem Amt, unter welchem das Pfarrdorf Tündern ist, bey welchem ein großer zu einem Lager bequemer Anger sich befindet.

Büsching, D. Anton Friedrich, Neuer Erdbeschreibung Dritten Theils Fritter Band, Hamburg 1771

A. Ohsen 13,297 M., wo Emmer in die Weser stießt, fruchtbar an Getrayde und Flachs, hat Leinewandgewerbe. 2 Kirchsp. Ohsen 63. Das Amthaus, einst ein Burgmannssitz der Grafen Edelstein, im 12ten Jahrh. an Spiegelberg verfändet, seit 1422 Braunschweigisch, liegt dem D. gegenüber. Tündern 81; überhaupt im 5 D. 237 Sch.

Sonne, H.D.A., Erdbeschreibung des Königreiches Hannover, Sondershausen 1817, S. 50



[1] Gemeint ist das Dorfern Emmern


Bibliographie (weitere Informationen und Fotos)