Kategorie:Grohnde, Flecken

Grohnde, Flecken


Flecken an der Weser; anfänglich eversteinisch, dann spiegelbergisch; erste Erwähnung 1289, urkundliche Erwähnungen als „Grone, Gronde und Groinde“; Sitz des gleichnamigen Amtes Grohnde (später Grohnde-Ohsen), seit 1973 Bestandteil der Einheitsgemeinde Emmertal und gemeinsam mit Lüntorf der Ortschaft Grohnde, im Mittelalter bedeutender Weserübergang an der Post- und Handelsstraße Einbeck – Eschershausen - Börry - Grohnde - Bad Pyrmont mit Brücke im 15. und 16. Jhr., nach deren Zerstörung im 17. Jahrhundert mit einer Fähre ausgestattet, Burg / Amtssitz; bevor der westliche Arm der Weser trockengelegt wurde, bildeten Burg und Flecken eine Insel; 1421 fand bei Grohnde eine Schlacht zwischen den Herzögen von Braunschweig und dem Bischof von Hildesheim statt; Ev. Kirche von 1844, Königliche Oberförsterei
Forstgenossenschaft von 1854, Männergesangverein „Eintracht“ v. 1874, Kriegerverein Grohnde-Frenke von 1878, Freiwillige Feuerwehr seit 1885 (Stützpunktwehr) mit Musikzug und Jugendfeuerwehr, DRK Ortsverein, Schützenverein, Theatergruppe „Grohnder Weserbühne“, Spar- und Darlehnskasse Grohnde von 1921, Turn- und Sportverein von 1926, Kleintierzuchtverein, DRK-Ortsverein, Sportfischereiverein, Schützengilde Grohnde, Kirchenchor der ev.-luth. Kirchengemeinde, Interessengemeinschaft („IG“) Kutschenfreunde, Ortsverband des Sozialverbandes Deutschland, schöne Platanenallee bei Grohnde, Domäne
Grohnde in alten Nachschlagewerken:
Grohnde, Marktflecken, an der Weser, worüber eine Fähre führt, mit 1 Schlosse, worin das Domänenamt seinen Sitz hat, 1 Kirche, 65 Häus. und 668 Einw. Er ist mit Hökerwaren zu handeln und Handwerk zu treiben berechtigt, hat aber sonst keine städtischen Gerechtigkeiten. Land= und Wasserzoll. Schlacht zwischen den Herzogen von Braunschweig und Grafen von Spiegelberg 1421. – Neueste Länder= und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch. Neuzehnter Band, Weimar 1818, S. 196 Grohnde, einen Flecken an der Weser, über welche hier eine Fähre geht. Man findet hier das Amthaus nebst einem Vorwerk, und eine Kapelle, in welcher der Prediger zu Hajen den Gottesdienst verwaltet. Es wird hier ein Land- und Wasserzoll erleget. 1421 (nicht 1422) ist bey diesem Ort eine Schlacht zwischen dem Herzog Wilhelm zu Braunschweig und Lüneburg und dem Grafen Philipp von Spiegelberg, und beyder Bundesgenossen, gehalten worden, in welcher H. Albrecht zu Sachsen, welcher ein Domherr zu Hildesheim war, geblieben, zu dessen Angedenken hier bey der westlichen Einfahrt in den Flecken, ein steinernes Denkmaal zu sehen ist. Büsching, D. Anton Friedrich, Neuer Erdbeschreibung Dritten Theils Fritter Band, Hamburg 1771 Grohnde, Flecken und Hauptort des A. Grohnde Ohsen an der Weser, auf dem halben Wege von Hameln nach Bodenwerder, 6 1/2 M. sdwstl. von Hannover, 1 ¾ PstM.[1] von Hameln und von Pyrmont, 81 H., 818 E. Hier ist der Sitz des Amtes (3 Beamte, 2 Auditoren, 1 Rentmeister zu Ohsen, 1 Hausvogt)., Die durch fruchtbaren Böden ausgezeichnete Domaine, welche besonders verpachtet ist, hat eine vorzüglich schöne Lage. Hier ist ein Weser-Zollgericht, eine Forstinspektion über den Umfang des Amts, eine Posthalterei mit Relais, eine HZR. des Kr Hannover, verbunden mit einer Grenz- und StBR. des Kr., Hameln, eine der wichtigsten Fähren über die Weser und eine Schiffsbauerei; auch wohnt hier 1 Arzt. Die Pfarre ist mit Hajen kombiniert und, steht unter der Inspektion Börry. Der Aufenthalt an diesem Orte ist durch die Schönheit und Lebendigkeit der Gegend und durch die Nähe von Pyrmont und Hameln sehr angenehm. Grohnde war anfangs im Besitze der Ebersteine, durch welche es an die Spiegelberge kam. 1421 war hier eine Schlacht der Herzoge Wilhelm und Otto gegen Hildesheim und Spiegelberg, in welcher der Herzog Albrecht von Lauenburg das Leben verlor; auf diese bezieht sich ein steinernes Monument nahe vor dem Thore des Fleckens; seit 1422 war Grohnde eine fürstliche Domaine. Sonne, H.D.A., Beschreibung des Königreiches Hannover, Fünftes Buch – Topographie des Königreichs Hannover, München 1834, S. 302/303 |
[1] Post= oder geographische Meile = ca. 7,5 km
Einwohner: 668 (1818), 825 (1821), 818 (1823), 818 (1834), 893 (1852), 909 (1865), 890 (1871), 896 (1884), 946 (1896), 885 (1905), 783 (1920), 825 (1925), 810 (1939), 1.488 (1950), 1.492 (1952), 1.159 (2007), 1.105 (2014), 1.095 (2022)
Söhne und Töchter des Dorfes
Bibliographie Flecken Grohnde (weitere Informationen und Bilder):
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